"Im Schatten der Angst"
Muster einer verunsicherten Gesellschaft

Angst ist längst kein privates Gefühl mehr, sondern ein gesellschaftlicher Taktgeber. In seinem viel diskutierten Buch "Gesellschaft der Angst" zeigt Heinz Bude, wie tief dieses Gefühl in unsere Gegenwart eingesickert ist: in Politik, Arbeitswelt, Familie und Öffentlichkeit. Angst ist nicht bloß eine Reaktion auf Unsicherheit – sie wird selbst zu einer sozialen Kraft, die Beziehungen formt, Erwartungen verändert und neue Formen der Selbst- und Fremdsteuerung hervorbringt.
In diesem Kurs nähern wir uns Budes Analyse aus zwei Perspektiven: Zum einen lesen wir zentrale Passagen, diskutieren seine Thesen und ordnen sie historisch ein. Zum anderen beziehen wir Budes Gedanken auf unsere eigene Gegenwart: Wo erleben wir Angst als Motor gesellschaftlicher Veränderung? Wie wirken ökonomische Prekarität, politische Polarisierung und digitale Überwachung in unsere Lebenswelten hinein? Und lässt sich aus der „Gesellschaft der Angst“ ein Weg zurück zu Vertrauen, Solidarität und politischer Handlungsfähigkeit denken?
Der Kurs verbindet verständliche Einführung, gemeinsame Textarbeit und lebendige Diskussion. Er richtet sich an alle, die Budes Diagnosen besser verstehen und zugleich die eigenen Erfahrungen reflektieren wollen. Gemeinsam erkunden wir, wie Angst heute wirkt und wie wir ihr als Gesellschaft begegnen können.

Bitte lesen und mitbringen: Buch von Heinz Bude: Gesellschaft der Angst (Hamburger Edition 2014), weitere Lektüreempfehlung: Zygmunt Bauman: Liquid Fear – Fließende Angst (Edition Konturen 2021)